
Das kann ich auch -
über das „Sichzutrauen“
- von
- Bea Pircher
- am
- 15.07.2016
- mit
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Trauen ist ein interessantes, ein vielseitiges Wort: Traue ich mich? Ich vertraue dir! Das Paar wurde getraut. Dieser Frau kann man trauen! Ich traue seinen Worten nicht! Ihren Versprechungen ist nicht zu trauen! Ich traue mich so nicht auf die Straße! Diesem Braten trau ich nicht! Ich traue ihr nicht über den Weg! Ich kann meinen Augen nicht trauen!
Ein Wort – viele Bedeutungen
Meist hat dieses Wort mit Zweifel zu tun, manchmal auch mit Überwindung und oft mit Vertrauen in sich selbst, sich selbst etwas zu zutrauen.
Es mag vielleicht abgedroschen klingen, aber speziell Frauen trauen sich oft wesentlich weniger zu als Männer. Ein Beispiel: Bewerben sich Männer auf einen Freelancer-Job in unserer Agentur, dann ist alles “Kein Problem!”, sie haben alles “oft schon gemacht” und kennen sich überall aus. Frauen hingegen meinen: “Ich denke, da werde ich schon reinkommen!”, oder “Ich versuch es mal, hoffe du bist dann zufrieden”. Manches Mal hat das “Sich etwas zutrauen” auch mit Selbstüber- bzw. -unterschätzung zu tun, auf jeden Fall mit Falscheinschätzung.
Das trau ich mir nicht zu!
Viele Starts, auch im Internet scheitern, weil sich die Leute die ganze Sache nicht zutrauen. Sie sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht und wissen nicht, wo sie starten sollen und geben noch vorher wieder auf. Es sind einfach auch soviele Informationen, die von allen Seiten einprasseln und einen schier zu erdrücken scheinen. Mit jedem Newsletter, der im E-Mail-Postfach aufschlägt gibt es eine weitere Empfehlung, mit jedem Blogpost finden sich neue Ideen und viele Facebook-Einträge schlagen wieder andere Wege vor.
Es ist nicht einfach das Wichtige vom Umwichtigen und das Wesentliche vom Unwesentlichen zu filtern und den Fokus zu behalten. Viel Selbstdisziplin ist da erforderlich, um auf Kurs zu bleiben.
Fang einfach an!
Auf vielen Events und in noch mehr Podcast für Gründer heißt es, “Du musst einfach anfangen. Der Rest zeigt sich…” Damit hatte ich lange meine Schwierigkeiten. Ich hab mich immer wieder in neuen Kursen, Podcasts zum Thema oder Gesprächen mit Experten verkrochen. Ich konnte nicht einfach anfangen, wenn ich nicht genau wusste wohin mein Weg gehen wird. Manche bezeichnen das als zu perfektionistisch und meinen dass ich mir damit nur im Weg stehen würde. Naja, hat auch was. Aber das allein war es nicht.
Mir ging es immer gut bei einem Projekt, wenn ich wusste wie es “Fertig” aussieht, dann konnte ich loslegen und hab nebenbei mitdokumentiert, um es beim nächsten Mal einfacher zu haben oder Dinge gezielt auslagern zu können.
Das Ziel klar vor Augen
Bei meinem letzten Projekt, aus einem bestehenden Affiliateprojekt sollte ein eigener Ratgeber werden, kam ich einfach nicht in die Puschen. Irgendwie traute ich mich nie anzufangen. Das demotiveirte mich und ich legte immer wieder alles zur Seite. Irgendwann kam mir die Idee, das fertige Projekt zu skizzieren. Also hab ich mich hingesetzt und alles beschrieben, wie es sein wird, wenn es fertig ist. Da war ich schon mal stolz auf mich und wieder voller Sebstvertrauen (da ist das Wort trauen schon wieder)
Daraus hat sich dann alles weitere ergeben. Ein Beispiel: Bei diesem Projekt sollen Besucher der Seite durch Remarketing auf Facebook dazu bewogen werden, wieder auf die Seite zurückzukehren und dort eine bestimmte Aktion auszuführen. Dafür brauche ich ein Konto beim Facebook Businessmanager, passende und ansprechende Banner und den Remarketingpixel, den ich auf meiner Seite einbauen muss. Die ersten Aufgaben waren somit schon definiert und die Arbeitsschritte klar.
Ich brach also vom Endziel lauter Teilziele raus und daraus einzelne Maßnahmen. Die einzelnen Maßnahmen mussten in sich homogen sein, klar umrissen und von einer einzigen Person auszuführen.
So hatte ich nun eine Liste von Aufgaben und konnte diese gezielt abarbeiten oder aber auslagern. Mit diesem Handbuch unterm Arm hab ich mir das ganze auch zugetraut, ich wusste nun, was die nächsten Schritte waren und konnte mich auf die definierten Teilziele fokussieren. Hätte ich hier nur “Einfach angefangen”, hätte ich sicher bald den Fokus verloren und alles liegen gelassen, weil ich ja nicht wusste, wie es am Ende sein sollte.
Ein Weg von vielen
Das Vorabprojektieren ist ein Weg von vielen, sich etwas zuzutrauen. Mir hat dieser geholfen, meine Skepsis zu überwinden und mich eben zu trauen, das Projekt an zugehen.
Welchen Weg nutzt Du, um Dir größere Sachen zu zutrauen oder legst du einfach los?
Freue mich auf Deine Kommentare dazu und bleib neugierig!